Lost Places Deutschlands - Fast vergessene Orte

Lost Places Deutschland - Ehemalige Turnhalle in Beelitz Heilstätten

Lost Places ist ein heute üblicher Begriff und steht sinngemäß für "vergessene Orte". In den meisten Fällen sind dies Gebäude aus der jüngeren Historie, die aufgrund ihrer damals geringen Bedeutung keine große Beachtung bekommen und somit nicht oft benannt werden. Dies können ehemalige Freizeitparks, Psychatrien, Militäranlagen oder auch Verkehrsbauwerke sein. Wir reisen zunächst in der Kategorie "Lost Places Deutschlands" in das Umland Berlins, zu den Beelitzer Heilstätten...

Lost Places Deutschlands - Beelitz Heilstätten

Wanderweg im HarzgebirgeBeelitz - viele regional kundige Personen denken bei diesem Ortsnamen zunächst an den berühmten Beelitzer Spargel, der Jahr für Jahr auf unzähligen Tellern landet. Der kleine Ort Süd-Westlich der Bundeshauptstadt Berlins hat jedoch noch deutlich mehr zu bieten. Im Nord-Westen des Ortes liegen die Beelitzer Heilstätten, angeschlossen an das öffentliche Verkehrsnetz mit einer eigenen Bahn-Station. Auf einer Fläche von ca. 1,4 km² entstand zum Ende des 19. Jahrhunderts eine der modernsten Krankenhäuser des Landes, spezialisiert auf Tuberkulose Krankheiten. Die schlimme Krankheit verbreitete sich in diesem Zeitraum im Berliner Raum besonders stark, da viele regionale Mietskasernen über sehr schlechte hygienische Zustände aufwiesen. Die fertiggestellte Tuberkulose Klinik verfügte über rund 1.200 Betten und sogar ein Badehaus und eine eigene Kirche.

Blick auf den Nadelwald am Brocken im HarzgebirgeMit den beiden Weltkriegen von 1914 bis 1918 bzw. 1939 bis 1945 verschwand jedoch der Glanz der Klinik und ihr eigentlicher Nutzen wurde zweckentfremdet. Während des Ersten Weltkrieges dienten die Bauwerke als Lazarett für verletzte Soldaten. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges übernahm die Sowjetarmee hingegen das Areal, sperrte es komplett ab und nutzte es als das dato größte sowjetische Militärkrankenhaus außerhalb der eigenen Landesgrenzen. Als die Besatzungen das Gelände nach den Friedensschließungen wieder verließen, konnte nichts als Verwüstung vorgefunden werden. Die Kirche wurde von den Bombenbeschüssen komplett zerstört und auch alle weiteren Gebäude glichen einer nicht mehr nutzbaren Ruine. Aufgrund der vergleichsweise geringen historischen Bedeutung der Gebäude, wurde nicht mehr in das Areal investiert und folglich wurden die Heilstätten Beelitz zu einem der Lost Places Deutschlands.

Wanderung auf den Brocken im HarzgebirgeHeute können Interessierte private Führungen Ortsansässiger durch die brachen Areale mitmachen. Ein Betreten vieler Gebäude und Flächen ist auf eigene Faust strengstens untersagt, jedoch gibt es unzählige Personen, die dieser Regel nicht nachkommen. So finden oftmals illegale Partys statt, die bereits in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude werden mehr und mehr vandaliert, Metallteile gestohlen und Wände beschmiert. Zum Teil war sogar schon von satanischen Messen und Mordfällen die Rede. Besonders im Dunkeln kann Besuchern in den verfallenen Arealen des Lost Places unheimlich werden, weshalb dortige Mutproben keine Seltenheit darstellen. Auch als Filmkulisse wurden die Beelitzer Heilstätten bereits genutzt. Schaut Euch doch einfach mal Polanskis "Der Pianist" oder "Operation Walküre" an. Tom Cruise war bei dem Anblick des Lost Places Beelitzer Heilstätten bestimmt auch nicht ganz geheuer!

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